Wenn Tierschutz zum Tierschmutz wird

Tierschmutz statt Tierschutz


Unter diesem Titelbild veröffentlichte der Verein Schutz der Waschbären e. V. im Dezember 2018 auf der Vereinshomepage und auf deren Facebook-Seite einen Hilferuf, der innerhalb kürzester Zeit unter allen Waschbärfreunden massenhaft geteilt wurde.

Worum ging es bei diesem Hilferuf?
Es sollten angeblich 60 Waschbären aus einer „Animalhoarding-Tierhaltung“ vermittelt werden. Zudem hätte man den offiziellen Auftrag vom zuständigen Veterinäramt, sich exklusiv um die Vermittlung zu kümmern, da sich die betroffenen Waschbären in einen erbärmlichen Zustand befinden würden. Unterlegt wurde der Aufruf durch Fotos, die Waschbären in engen Drahtkäfigen zeigten.

Der Anblick dieser Fotos und die Schilderungen mussten jedem Tierschützer die Zornesröte ins Gesicht bringen. Man bat intensiv um Geldspenden, um für die zukünftigen Endstellen Material für die erforderlichen Gehege zu sammeln.

Was an dieser Geschichte dran?
Ich war anlässlich dieser vorgenannten Schilderung sehr erstaunt, denn ich konnte mir am 3. Oktober 2018  eben genau diese Waschbärhaltung, die der Verein anprangerte, auf der Rückfahrt von einer anderen Tierschutzveranstaltung ansehen.

Was ich beim Besuch vorfand deckte sich in keinster Weise mit den Schilderungen der ersten Vorsitzenden Susanne G. vom Verein Schutz der Waschbären e. V.

Keiner der Waschbären wurde in einem engen Drahtkäfig gehalten, alle Waschbären (es waren in der Tat nicht wenige – ich schätze so ca. vierzig) waren in einer geräumigen Scheune in verschiedenen Kleingruppen untergebracht.

Es gab entgegen der Behauptungen zwei Außengehege. In einem befanden sich damals zwei Füchse, die ebenfalls bei der Tierhalterin lebten, während das kleinere zweite Gehege zu diesem Zeitpunkt leer stand.

Alle Waschbären befanden sich in einem guten Gesundheits- und Allgemeinzustand, waren gut ernährt mit ordentlichem Fell. Sie waren weder verängstigt geschweige denn – wie behauptet – in einen erbärmlichen Zustand.

Die Vorsitzende des Vereins Schutz der Waschbären e. V., Frau Susanne G., hat diese von ihr angeprangerte Bärenhaltung tatsächlich nie gesehen. Tatsächlich hat keiner von diesem Verein etwas von dieser Bärenhaltung tatsächlich gesehen. Man hatte sich stets auf externe Schilderungen und Fotos bezogen, von den niemand weiß, woher sie stammen. Tatsächlich zeigte kein einziges Foto die tatsächliche Tierhaltung.

Warum also diese Verleumdungs- und Denunzierungsaktion?
Ständige Anrufe bei der zuständigen Veterinärbehörde durch die 1. Vorsitzende, Frau Susanne G., sorgten fortan für regelmäßige Kontrollbesuche des zuständigen Amtsveterinärs bei der Tierhalterin. Als bei diesen Kontrollen keine groben Tierschutzverstöße festgestellt werden konnten, sondern vielmehr sogar der gute Allgemeinzustand der Bären und auch die regelmäßige tierärztliche Betreuung dieser Tiere bescheinigt wurden, drohte Frau Susanne G. infolgedessen mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das zuständige Veterinäramt.

Mein zweiter Besuch am 27.12.2018 sowie diverse Telefonate mit dem zuständigen Amtsveterinär widerlegten schnell die Aussage der exklusiven Beauftragung zur Vermittlung aller Waschbären. Vielmehr galt das einzige Interesse des zuständigen Amtstierarztes darin, potentielle Endstellen zu ermitteln. Hier gab Frau Susanne G. vor, entsprechende zu kennen, es stellte sich später dann heraus, dass auch dieses – wie vieles andere auch – nicht zutraf.

In der Zwischenzeit meldeten sich weitere Waschbärhalter bei mir, die mir mitteilten, dass sie von Frau Susanne G. zu falschen Aussagen sowohl gegenüber dem Veterinäramt als auch neuerdings gegenüber dem Jugendamt aufgefordert wurden.

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde?
Die betroffene Tierhalterin beabsichtigte mit ihrer vermeintlichen Freundin selbst einen Tierschutzverein zu gründen. Das genau diese Person alles andere als eine Freundin war, sondern sich vielmehr intrigant an dieser Posse beteiligte, wurde zwar schon vermutet, aber der endgültige Beweis kam erst sechs Monate später.

Was waren die möglichen Motive?
Vielleicht war die Ankündigung über die Gründung eines weiteren Vereins auch das Motiv dieser Verleumdungsaktion. Hatte man vielleicht Angst, irgendwelche Spendengelder müssten nun aufgeteilt werden?
Wie auch immer – die Gründung des geplanten neuen Vereins war nach der Verleumdungsaktion vom Tisch.

Der „Freundin“, mit der zusammen die Vereinsgründung geplant war, werde ich noch ein separates Kapitel in diesem Trauerspiel widmen, da alles andere hier den Rahmen sprengen würde.

Was ist das für ein Verein, der Verleumdungen im Namen des Tierschutzes abgibt?

Es verdichteten sich die Hinweise, dass der Verein Schutz der Waschbären e. V., dem Frau Susanne G. vorstand, nicht gesetzeskonform gegründet wurde.

Um diesen Verdachtsmomenten nachzugehen wurden die Unterlagen der Vereinsgründung vom zuständigen Registergericht in Lübeck angefordert.

Von nun an ging es Schlag auf Schlag – folgendes stellte sich bei meinen Recherchen heraus:

    • Es hat nie eine Gründungsversammlung gegeben.
    • Mindestens vier der sieben Unterschriften waren gefälscht.
    • Es gab nie einen (echten) Schriftführer.
    • Es gab nie einen (echten) Kassenwart.

Mit der Erlangung der Rechtsfähigkeit wurde sodann auch die Feststellung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragt (mit ausgedachter, selbst geschriebener Satzung), die diese dann auch zunächst bescheinigte.

Im Verlauf der späteren Vereinsgeschichte fand man dann die unterschiedlichsten Vorstandsfunktionen veröffentlicht. Ein im Internet genannter 2. Vorsitzender wusste nichts von seinem Amt (er war noch nicht einmal Mitglied in diesem Verein), Kassenwart, Pressesprecher und weitere 2. Vorsitzende tauchten in den unterschiedlichsten Schriftstücken auf.

Zudem fiel auch niemanden auf, dass für die Wahl von Vereinsvorständen in der Regel Mitgliederversammlungen erforderlich sind und das beim Wechsel des Vorstandes dieser Wechsel über einen Notar dem Registergericht mitzuteilen ist.

Zwischenzeitlich wurde seitens des Finanzamtes die Gemeinnützigkeit aberkannt sowie beim Registergericht der Einsatz eines Rechtspflegers zur Liquidation des Vereins beantragt.

Es gab für nichts eine Genehmigung?
Und es hätte auch keine Genehmigung nach dem TierSchG noch der EU VO erteilt werden dürfen.

Die Tiere, die sich im Besitz der 1. Vorsitzenden befanden, waren ihre privaten Tiere. Es gab niemals die sogenannten Vereinsbären, die stets genannt wurden, wenn gefragt wurde, wofür die Spendengelder verwendet wurden.

Fast täglich war der Paketwagen da, um die erbettelten Sachspenden anzuliefern, die gutgläubige Tierschützer bestellt hatten, weil sie glaubten, es käme einem Tierheim zugute (das es nie gab). Fast in ebenso regelmäßigen Abständen wurden die alten (gespendeten) Kratzbäume und Ähnliches vom Sperrmüll abgeholt. Das Geschäft florierte.

Das Geschäft mit den Spenden florierte
Und alle Welt glaubte an das Gute. Irgendwann allerdings musste diese Geschichte auffliegen, auch wenn die jeweils eingeschalteten Behörden lange Zeit durch Wegsehen glänzten – oder anders ausgedrückt, die Abarbeitung der mittlerweile zahlreichen Beschwerden dauert ungefähr so lange wie der Bau des Berliner Flughafens.

In der Zwischenzeit hat sich Susanne G. stets als „Mutter Theresa der Waschbären“ gegeben. Jegliche kritische Nachfrage wurde sofort gelöscht und der jeweilige Fragesteller blockiert und mundtot gemacht.

Wie ging/geht es weiter
Im Sinne des Tierschutzes müsste es nun heißen am liebsten gar nicht. Leider ist das momentan noch Wunschdenken.

Kurz vor dem Wegzug aus Schleswig-Holstein fand bei der ersten Vorsitzenden noch eine Hausdurchsuchung statt. Hierbei wurden Gegenstände gefunden, die zu einem momentan noch laufenden staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren führten.

Mittlerweile ist Frau Susanne G. nach Sachsen-Anhalt gezogen. Die ersten Beschwerden der dortigen Nachbarn haben nicht lange auf sich warten lassen.

Aufgrund der noch laufenden (und neuen) Verfahren muss jetzt erst einmal abgewartet werden. Auch eine weitere Berichterstattung ist mir an dieser Stelle aufgrund der laufenden Verfahren leider bis auf weiteres nicht möglich… ich bleibe aber dran.